An dieser Stelle berichten ehemalige Schüler oder deren Eltern über ihre Erfahrungen an der web-individualschule.
Leon lernt seit 2012 mit großem Erfolg an der Webschule. Der Weg dahin war nicht einfach, aber er war es wert. Wir wissen um die Schwierigkeiten, um die vielen Fallen und die Steine, die einem in den Weg gelegt werden. Nach wie vor fällt es schwer, das Kapitel eines Buches aus einer längst vergangenen Zeit wieder aufzuschlagen. Die Erinnerung tut weh. Dennoch ist es wichtig, diese Zeit wieder aufzugreifen, um anderen Betroffenen ein wenig Hoffnung zu schenken. Unser dunkles Kapitel ging im Jahr 2011 zu Ende – ab 2012 strahlte die Sonne.
Leon ist ein Junge mit dem Asperger-Syndrom. Die Diagnose erhielten wir, als er vier Jahre alt war. Dank der Autismus-Therapie und der guten pädagogischen Begleitung im integrativen Kindergarten gestaltete sich die Entwicklung von Leon durchaus positiv.
Mit der Einschulung (Regelgrundschule) im Jahr 2007 begann ein Fiasko.
Es ist das Jahr 2011: Hinter Leon liegen Monate voller Misserfolg und Niederlagen. Von „Außenstehenden“ wird er mehr und mehr als „problematisch“ angesehen. Leon entwickelt viele Ängste im Alltag. Er zeigt vermehrt autistisch, stereotype Verhaltensweisen. Über vier Grundschuljahre haben „Pädagogen“, darunter der Schulleiter und die Integrationshilfe, mit allen Mitteln gegen unser Kind gearbeitet. Leon zog sich zurück, sprach kaum noch – ein dunkles Loch tat sich auf. Er fiel tief. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Leons desolater Zustand droht sich zu manifestieren. Er soll/muss eine andere Schule besuchen. Das Jugendamt, der Autismusbeauftragte, die Therapeutin – alle sind sich bewusst, es muss sich dringend etwas ändern. Aber sie sind hilflos – wie wir. Schließlich gibt es da auch noch diese Schulpflicht.
Kämpfe mit Behörden werden ausgetragen. Alternative Beschulungen in Betracht gezogen. Wir besuchen insgesamt 12 Schulen, sind sensibilisiert – keine der Schulen wird der Notwendigkeit gerecht. Das Verhalten der noch agierenden Grundschulpädagogen und der Integrationshilfe drohte zu eskalieren. Es bleibt ein Rätsel, wie so hartnäckig gegen die Individualität eines Kindes gearbeitet werden kann. Die Empfehlung der Grundschule: Schicken sie Leon doch auf eine Schule für geistig behinderte Kinder!
Mehr und mehr wurde deutlich: Diese Grundschule ist offensichtlich bestrebt nur die „guten“, “auserlesenen“ und wenig anstrengenden Kinder zu fördern. Total verrückt: Auch die Eltern der Schulkameraden von Leon spüren diese Kluft zwischen uns und der Schule. Ab dato meiden sie den Kontakt zu uns und legen ihren Kindern nahe, den Umgang mit Leon möglichst zu unterbinden.
Im September 2011 besucht Leon die Hauptschule. Die Lehrer sind bemüht, die Kinder machen ihm das Leben schwer. Es würde zu weit führen, alles aufzuzeigen, was wir erlebt haben. Oft waren wir am Ende unserer Kräfte. Wir recherchierten, schürten gar den Gedanken auszuwandern. In Deutschland gibt es für autistische Kinder mit ihren Auffälligkeiten keinen Platz. Unser Vertrauen in das Regelschulsystem war gebrochen. Inklusion? Vielmehr offenbarte sich eine „Exklusion“. Die Option, Leon jemals wieder dem Regelschulsystem anzuvertrauen, stellte sich nach unseren Erfahrungen nicht mehr.
Wir wurden fündig – nach vielen schlaflosen Nächten und Recherchen bis in die Nacht hinein. Leon sollte schon bald nicht mehr dem Druck der Regelschule und dem seiner Mitschüler ausgesetzt sein.
Vorsichtig, und mit ein wenig Bauchweh – aber wir griffen zum Hörer und riefen bei der (damals noch kleinen und recht unscheinbaren) Webschule in Bochum an. Eine freundliche Stimme und Verständnis – das tat gut. Plötzlich fühlten wir uns nicht mehr allein, so unverstanden und hilflos. Die Unterrichtsgestaltung, die Lehrer, die Erfahrung mit Kindern, die „anders“ sind und die Konzentration auf das Wesentliche – schnell wurde deutlich: Das ist es, was Leon jetzt und in Zukunft braucht. Nur noch die Behörden überzeugen…
Ok, das war nicht ganz einfach. Aber jetzt aufgeben –niemals! So nah dran, an einer Entscheidung, die unser und vor allem Leons Leben besser machen sollte. Wir kämpften um diesen Schulplatz. Eigentlich konnten wir nur gewinnen. Die Therapeutin von Leon war uns über den gesamten Zeitraum eine großartige Hilfe.
Der Februar 2012 bleibt unvergessen: Beginn des Unterrichts an der Web-Individulaschule. Leon wird seine Lehrerin Frau Fritsche kennenlernen. Wir fahren nach Bochum. Schon bald sollen sich Frau Fritsche und Leon in über 70 Kilometer Entfernung gegenüber sitzen. Am PC, zu Hause, ohne Lärm und Mobbing – mit Verständnis, Liebe und Freude am Geschehen. Das mag jetzt kitschig klingen: Aber Frau Fritsche erschien in diesem Moment wie eine gute Fee, eine Fee, welche die verkorksten Dinge wieder ins Gute lenkt. Leon fühlte sich endlich verstanden. Bereits nach der ersten Woche purzelten sämtliche Steine. Es rumste laut. Endlich aufatmen!. Es war der Beginn einer wunderbaren Zeit. Wir hatten unser Kind zurück – mit all den Eigenschaften, die er sich bis zu seinem Eintritt in die Regelschule bewahren konnte: fröhlich, herzlich, positiv, lernwillig und höflich.
26.06.2012: Das erste Hilfeplangespräch in der Webschule und die erste Einschätzung des Jugendamtes: „Vorab lässt sich bereits sagen, dass Leon eine unerwartet positive Entwicklung genommen hat. Er ist deutlich entspannter und hat merklich an Selbstbewusstsein gewonnen“.
Auch die Therapeutin zeigt sich überaus erleichtert. Im April 2016 vermerkt sie im Förderplan: „Durch die fehlende Integration in die weiterführende Schule im Sommer 2011 ist von allen Beteiligten beschlossen worden, Leon von zuhause zu unterrichten. Dies übernimmt eine Fachlehrerin durch die Web-Fernschule in Bochum. Leon wirkt seitdem in sich gefestigter und wieder stärker belastbar“.
Und heute? Leon hat bereits einen guten Hauptschulabschluss nach Klasse 9 erworben. In Kürze folgt der Hauptschulabschluss nach Klasse 10 zur Vorbereitung auf den Realschulabschluss. Wir drücken die Daumen. Sein großer Wunsch ist eine Ausbildung zum Fachinformatiker.
In seiner Freizeit bastelt er an PC‘s, spielt leidenschaftlich gerne E-Gitarre, besucht eine Kung-Fu-Schule und trifft sich regelmäßig am Wochenende mit seinen Freunden. Zudem macht er gerade seinen Führerschein. Er ist ein großartiger, selbstbewusster und nun schon erwachsener Junge. Wir sind verdammt stolz auf ihn, und wissen nur zu gut: Ohne die Unterstützung und das Lernschema der Webschule wäre er niemals da, wo er heute steht!
Oft klingelte mein Wecker schon um sechs Uhr morgens, dann hieß es aufstehen, schnell frühstücken und mit dem Fahrer ab zum Set. Bei den Dreharbeiten zum ersten Kinofilm der Vampirschwestern war ich erst 13 Jahre alt und ging natürlich noch zur Schule. Doch da wir nicht nur in meiner Heimatstadt Köln gedreht haben, sondern in ganz NRW und zum Teil in Bayern, konnte ich nicht an meiner Schule am Unterricht teilnehmen. Nach 5-8 Stunden pro Tag am Set, stand für mich und die andere Hauptdarstellerin Marta noch Unterricht an. Entweder im Hotel oder direkt vor Ort am Set. Wir wurden während des Drehs von der web-individualschule begleitet, meine Lehrer waren Robin und Christian.
Mit ihnen lernte ich parallel zum Dreh den Stoff meiner Jahrgangsstufe in den wichtigsten Fächern. Auf unserem Lehrplan standen Deutsch, Mathe, Englisch, Biologie und Chemie, aber vor allem ganz viel Spaß! Meine ursprüngliche Schule hatte mich mit den Schulbüchern ausgestattet, so dass ich den gleichen Stoff behandelt habe, wie meine Klasse zu Hause. Per Einzelunterricht gingen die Themen meist schneller in meinem Kopf als in der Schule. Da blieb dann noch Zeit, um zusammen Blödsinn zu machen oder neue Skype-Smilies zu testen. Robin und Christian kamen uns mehrmals am Set besuchen. Sie merkten, es war ganz viel Spaß, aber auch harte Arbeit. Denn man muss sich auf Knopfdruck konzentrieren können, seinen gelernten Text abrufen und sich in unterschiedliche Gefühlslagen hineinversetzen. Auch beim zweiten und dritten Teil der Vampirschwestern begleiteten uns die beiden. Ich fiel nun nicht mehr unter das Kinderschutzgesetz und durfte arbeiten wie eine Erwachsene. Das hieß lange Drehtage und dann noch skypen, neuen Lernstoff erarbeiten oder selbständig an Aufgaben arbeiten. Das war oftmals sehr anstrengend.
Doch Robin und Christian konnten einen immer gut motivieren und besaßen auch das Feingefühl, zu erkennen, wann ich einfach zu kaputt war und eine Pause brauchte. Da die Dreharbeiten nie komplett in den Ferien stattfanden, musste ich auch Klausuren schreiben. Dazu haben Robin und Christian sich mit meinen Lehrern an meiner Schule abgesprochen. Die Klausuren schrieb ich oft nach einem Drehtag im Hotel. Amüsanterweise waren meine Noten während der Dreharbeiten immer deutlich besser. Einzelunterricht scheint einfach sehr effektiv zu sein. Doch lag es bestimmt auch mit daran, dass es total viel Spaß gemacht hat, mit den beiden zu lernen. Sie strahlten nicht das typische Lehrer-Schüler-Verhältnis aus, sondern waren eher wie zwei große Brüder, die uns bei den Hausaufgaben geholfen haben. Für mich ist die web-individualschule eine tolle Möglichkeit für alle außergewöhnlichen Schülerinnen und Schüler am normalen Leben des Schulalltags teilzunehmen. Ich hatte immer einen guten Leistungsstand und dafür bin ich Robin und Christian zu Dank verpflichtet. Die entspannte und kompetente Art, mit der sie uns zum Lernen gebracht haben, empfand ich immer als Bereicherung und nie als Last.
Für im Ausland lebende Familien mit Kindern im schulpflichtigen Alter, und ohne Zugang zu geeigneten deutschen Schulen vorort, ist die web-individualschule ein Glücksfall:
Unsere Tochter absolvierte ein Jahr lang ihr tägliches Programm in allen relevanten Fächern, und erlangte im folgenden Sommer mit einem Besuch in Deutschland die Mittlere Reife
Ein typischer Unterrichtstag beginnt mit einer Videositzung, in der Hausaufgaben der Vortage und das bevorstehende Tagesprogramm besprochen werden. Im folgenden stehen Lehrer und Schüler über Chat in Kontakt. Weitere Video oder Telefonkontakte sind flexibel möglich. Am Ende des Tages läd das Kind erstellte Arbeiten über eine Cloudplattform zur Einsicht hoch.
Unsere Tochter kam mit diesem Konzept sehr gut zurecht. Die enge Betreuung kann eine Schule vorort vollständig ersetzen.
Ausführliche Informationen zur Beschulung, zu Kosten und zu den möglichen Schulabschlüssen finden sie in unserer Infomappe.